Die Konfirmanden haben für die Kirchen in Gauerstadt und Breitenau Osterkerzen hergestellt. Eigentlich wollten wir sie morgen früh am Osterfeuer entzünden und damit den Ostermorgen feiern. Das geht nun nicht.
Es wäre natürlich möglich, die Kerze am Ostermorgen in einer einsamen Kirche anzuzünden. Ein Zeichen für das Licht der Auferstehung Jesu. Wir warten aber. Der Karsamstag soll sich dieses Jahr für die Osterkerze hinziehen bis wir wieder gemeinsame Gottesdienste feiern dürfen. Sie steht damit für unser Leben, das auf die Auferstehung hofft und an ewiges Leben glaubt, und trotzdem noch jeden Tag mit dem Tod lebt.
Auch die Jüngerinnen und Jünger Jesu hatten am Karsamstag nur, was sie von Jesus gehört hatten: nach drei Tagen werde ich auferstehen. Es war Sabbat und alles Leben ruhte. Ihnen blieb der Glaube oder der Zweifel. Ein Wissen über die Zukunft gab es nicht.
So warten auch wir im Glauben oder im Zweifel. Es wird uns nicht abhalten, immer wieder Ostern zu feiern, auch morgen nicht. Wir werden das Evangelium von der Auferstehung hören und damit unsere Zuversicht stärken. Und einmal werden wir es selbst erleben, dass das Leben weitergeht.
Jede Osterkerze trägt die Jahreszahl ihres Osterfestes. Das heißt, jedes Jahr neu erinnern wir uns an das Ostergeschehen. Das Alpha und das Omega stehen dafür, dass Anfang und Ende der Welt in Gottes Händen liegt (Offenbarung 1,8). Die Osterkerze für 2020 trägt ein Kreuz aus einer grünenden Pflanze, die sich über dem angedeuteten Chaos des Meeres erhebt. Dahinter der Regenbogen als Zeichen der Bewahrung der Welt trotz aller Gefahr (1. Mose 9,12-16).
Wir warten in aller Unsicherheit, aber voller Hoffnung.